Presseberichte

Aus der Berliner Woche, Ausgabe Lichtenrade vom 18.9. 2019

MEHR KOMFORT FÜR ALLE

Alte Mälzerei eröffnet erst 2020, Kulturbaustein wird ab 2023 gebaut

Den Kultur- und Bildungseinrichtungen im Bezirk stehen massive Veränderungen bevor. Grund sind umfangreiche Bauvorhaben. Stadträtin Jutta Kaddatz (CDU) hat jetzt gemeinsam mit den Leitern aller großen Einrichtungen einen Ausblick gegeben. Die wichtigsten Informationen:

Alte Mälzerei Lichtenrade: „Ich kann Ihnen leider noch immer kein Eröffnungsdatum nennen“, sagt Jutta Kaddatz. Die Planung, wonach eine Eröffnung bis Ende des Jahres vorgesehen war, sei zu ehrgeizig gewesen, meint Stefan Bruns. Der Direktor der Volkshochschule und Leiter des Amts für Weiterbildung und Kultur rechnet fest mit einer Übergabe des inzwischen fertigen Rohbaus zu Jahresbeginn. Anschließend erfolgt die Inneneinrichtung. Wie mehrfach berichtet, werden in dem denkmalgeschützten Gebäude die Edith-Stein-Bibliothek mit Café, das Experimentarium des Jugendmuseums sowie Schulräume für die im Süden des Bezirks bislang unterrepräsentierte Musikschule und die Volkshochschule untergebracht. Eine Eröffnung ist laut Bruns im zweiten Quartal 2020 realistisch. „Es ist ein Novum in der Berliner Baugeschichte, dass die öffentliche und private Hand so eng zusammenarbeiten“, so Kaddatz über das Projekt, das von der UTB Projektmanagement GmbH vorangetrieben wird.

Kulturbaustein am Tempelhofer Damm: Es ist das Prestigeobjekt im Stadtumbauprojekt Neue Mitte Tempelhof. Direkt neben dem Rathaus, wo sich aktuell ein Parkplatz befindet, soll eine Kultureinrichtung gebaut werden, die im Bezirk ihresgleichen sucht. 72 Millionen Euro soll der sogenannte Kulturbaustein kosten. Er wird Heimat für die marode Bezirkszentralbibliothek in der Götzstraße. Auch die Volkshochschule und die Leo Kestenberg Musikschule sowie der Bereich Kunst, Kultur und Museen des Bezirksamts werden dort einziehen. Die seit vier Jahren wegen Brandschutzmängeln geschlossene Galerie im Rathaus-Foyer soll ebenfalls einen neuen Platz bekommen. Außerdem sind ein Rathaus-Anbau und ein Stadtplatz davor geplant. Der Kulturbaustein soll die erste große Baumaßnahme im Rahmen der Neuen Mitte werden. Baubeginn ist 2023, Fertigstellung 2026 angekündigt.

Medienwerkstatt Encounters: Die Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg bekam eine von bundesweit nur fünf vergebenen Förderzusagen der Kulturstiftung des Bundes. Pressesprecherin Nadja Gragert-Klier zufolge konnte damit das mit fast 200 000 Euro geförderte Community-Projekt „Medienwerkstatt Encounters“ gestartet werden. Es läuft bis zum 31. März 2021. Dabei kommen in vielen Workshops Menschen zusammen, um gemeinsam Illustrationen, Foto-, Musik- und Videoprojekte, Podcasts und Graphic Novels zu erarbeiten. Die Ergebnisse sollen in einer Ausstellung nacheinander in allen Bibliotheksstandorten präsentiert werden.

P r e s s e m i t t e i l u n g des Vereins „Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg e.V.“ Neue Mitte Tempelhof - BZB an den Te-Damm Workshop 1/2019 des Freundeskreises: Die Grüne Bibliothek: Bau, Einrichtung und Betrieb einer nachhaltigen Bibliothek. Was ist in Tempelhof wünschenswert? Am 9. Mai 2019 fand im Rahmen des Projekts Neue Mitte Tempelhof (NMT) der mittlerweile 5. Workshop des Freundeskreises statt. Den Impulsvortrag hielt Dr. Petra Hauke vom Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Informativ und leidenschaftlich legte sie dar, was der Begriff „Die Grüne Bibliothek“ beinhaltet. Die Aspekte eines ökologisch-nachhaltigen Bibliotheksneubaus umfassen Projektplanung und Finanzierung ebenso wie Gebäude, Bauprozess und technische Einrichtung wie später auch Nutzung und Service durch und für die Besucher*innen. Den fast 30 interessierten Bürger*innen, Anwohner*innen und Mitgliedern des Freundeskreises zeigte Frau Dr. Hauke beeindruckende Fotos und berichtete von weltweiten Beispielen „grüner“ und damit ökologisch nachhaltiger Bibliotheken. Sie empfahl, den Neubau der BZB als „Grüne Bibliothek“ zu konzipieren. Eine solche Bibliothek hätte ein positives Alleinstellungsmerkmal und wäre ein identitätsstiftendes Projekt, das weit über den Bezirk hinaus Vorbildcharakter entwickeln dürfte. In der anschließend rege geführten Diskussion wünschten sich die Teilnehmenden den Erhalt des Wäldchens zwischen jetziger BZB und dem geplanten neuen Standort am Te-Damm und dessen Integration in ein begrüntes Umfeld. Eine grüne Außenhülle, vielleicht sogar ein vollständig solarbetriebenes Gebäude, auf alle Fälle mehr Pflanzen für ein verbessertes Raumklima, ruhige, klimatisch angenehme Arbeitsund Leseräume und viele Fahrradabstellplätze werden gewünscht, aber auch eine gut ausgeleuchtete Tiefgarage. Die Bedeutung des Zusammenklangs von Ökonomie und Ökologie wurde ebenso aufgegriffen wie auch die Forderung, das Gebäude nicht als Architekturdenkmal, sondern als öffentlicher Ort für alle Einwohner*innen des Bezirks zu planen. Hier wünschen sich alle mehr Transparenz und Teilhabe am Entwicklungsprozess. Einig waren sich die Teilnehmenden und auch die anwesenden Vertreter aus Bezirksamt und Stadtbibliothek, dass ein offener Austausch zum Prozess der Ideenfindung gehöre und dass die Möglichkeiten der Teilnahme von den interessierten Bürger*innen auch bei solchen Veranstaltungen genutzt werden sollte. Der Vorsitzende des Freundeskreises machte deutlich, dass sich der Verein zum Ziel gesetzt habe, einen Forderungskatalog aus den Ergebnissen der Workshops und anderer Beteiligungsverfahren zusammenzustellen und bei der Planung aktiv einzubringen. Die Vortragende Frau Dr. Hauke wünschte sich - auch als Bewohnerin des Bezirks Tempelhof -, dass die Grüne Bibliothek ein „Over-all-Thema“ für die Planung und den Betrieb der neuen BZB werde. Ein solches Projekt gäbe es bisher in Europa noch nicht und könnte daher auch darüberhinaus Aufmerksamkeit gewinnen. Für diese Äußerung erhielt die Vortragende viel Zustimmung. Für den motivierenden Input zur weiteren Auseinandersetzung zum Projekt NMT bedankte sich der Vereinsvorsitzende bei der Referentin und bei den engagierten Besucher*innen und machte aufmerksam auf den nächsten Workshop am Mittwoch, 30. Oktober 2019 mit dem Thema „Familienbibliothek“. Berlin, Juli 2019 Frank Sommer Sprecher des Freundeskreises


P r e s s e m i t t e i l u n g

 

des Vereins „Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg e.V.“

 

 

 

Von der Vision zur Realität – Planungen für die
Neue Mitte Tempelhof nehmen Fahrt auf

 

JA zur neuen Bibliothek am Tempelhofer Damm

 

 

 

Der Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg begrüßt nachdrücklich die jetzt durch das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg vorgestellten Planungsschritte für die Neue Mitte Tempelhof (NMT).

 

Nachdem der Berliner Senat im September 2018 die Voraussetzung für den Einsatz von Fördermitteln geschaffen hatte, nehmen nun die Planungen für das neue Stadtquartier zunehmend Fahrt auf. In den nächsten Monaten werden Senat, Bezirksamt und S.T.E.R.N Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH Gespräche mit allen an den Planungen Beteiligten und Berührten führen.

 

Der Vorsitzende des Freundeskreises, Frank Sommer, erklärte: „Die Vision der Neuen Mitte Tempelhofs wird Realität. Der Freundeskreis wird weiterhin die Planungen begleiten und darauf achten, dass der angestrebte Rahmen von zehn bis zwölf Jahren bis zur Fertigstellung der neuen Bezirkszentralbibliothek am Te-Damm nicht überschritten wird.“

 

Für den Freundeskreis hat - im Rahmen der bis zu 20 Einzelvorhaben - die Planung für das integrierte Kultur- und Bildungshaus am Te-Damm die höchste Priorität. Mit dem Kultur- und Bildungshaus erhält Tempelhof einen kultur- und baupolitischen Leuchtturm. Die Integration von Bezirkszentralbibliothek, Musikschule, VHS und Museen an einem Standort ist kultur- und bildungspolitisches Neuland im Bezirk.

 

Der Freundeskreis wird in diesem Jahr zwei Workshops zur Gestaltung des Kultur- und Bildungshauses anbieten. Die Aktivitäten sollen mit S.T.E.R.N Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH abgestimmt werden. Der erste Workshop soll sich mit dem Thema „Grüne Bibliothek“ befassen“.

 

Auch zukünftig wird der Freundeskreis die Wünsche der Anwohner/innen und Nutzer formulieren, damit diese von Anfang an in die weiteren Planzungen einfließen können.

 

Berlin, 28. Januar 2019

 

Frank Sommer

 

Sprecher des Freundeskreises

 


Pressemitteilung des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg Nr. 024 vom 22. 1. 2019

Neue Mitte Tempelhof“ - Planungen nehmen Fahrt auf

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler erläutert gemeinsam mit Bezirksstadtrat Jörn Oltmann und Bezirksstadträtin Jutta Kaddatz sowie Staatssekretär Sebastian Scheel die Planungen zur "Neuen Mitte Tempelhof"
Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler erläutert gemeinsam mit Bezirksstadtrat Jörn Oltmann und Bezirksstadträtin Jutta Kaddatz sowie Staatssekretär Sebastian Scheel die Planungen zur "Neuen Mitte Tempelhof"
Bild: Anka Stahl
Pressemitteilung Nr. 024 vom 22.01.2019

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg haben gemeinsam den Startschuss für die „Neue Mitte Tempelhof“ gegeben.
Neben einem neuen Kultur- und Bildungshaus am Tempelhofer Damm, der Erweiterung des Rathauses Tempelhof, sowie dem Neubau der in die Jahre gekommenen Polizeidienststelle und des Stadtbades sind auf landeseigenen Flächen rund 500 neue Wohnungen in zentraler Lage geplant.

„Mit der ‚Neuen Mitte Tempelhof‘ schaffen wir ein starkes kulturelles und soziales Zentrum für Tempelhof und gleichzeitig zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum in einer gewachsenen Nachbarschaft“, erläutert der Staatssekretär für Wohnen, Sebastian Scheel. Flankierend werden unter anderem die Bildungs-, Kinderbetreuungs- und Freizeitangebote im Quartier ausgebaut, Parks und Grünflächen saniert, historische Bezüge der alten Ortsmitte wiederhergestellt und die Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer verbessert. In Summe sollen 20 Projekte realisiert werden, die fünf Kernthemen zugeordnet sind.

Bezirksamt setzt Gebietsbeauftragten für Koordination der komplexen Planung ein

Bildvergrößerung: Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler zeigt gemeinsam mit Bezirksstadtrat Jörn Oltmann und Staatssekretär Sebastian Scheel anhand eines Models die geplanten Veränderungen.
Bild: Anka Stahl

Nachdem mit der Festlegung als Stadtumbaugebiet durch den Berliner Senat im September 2018 die Voraussetzung für den Einsatz von Fördermitteln geschaffen wurde, nehmen die Planungen für das neue Stadtquartier nach mehrjährigen Voruntersuchungen nun zunehmend Fahrt auf. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler: „Wir schaffen mit der ‚Neuen Mitte Tempelhof‘ einen neuen identitätsstiftenden Ort für die Bürger_innen. Wir haben uns hierbei viel vorgenommen, Senatsverwaltung und Bezirksamt ziehen hierfür bereits erfolgreich an einem Strang. Nun kommt es darauf an, sich auch mit den Partnern vor Ort zeitnah über die konkreten Umsetzungsschritte zu verständigen und die Planungen weiter voranzutreiben.“

Für diese Aufgabe hat das Bezirksamt das Berliner Planungsbüro S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH beauftragt. Für einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren wird das Team in der Rolle des Gebietsbeauftragten die Koordination der vielfältigen Planungsbeteiligten, die Vernetzung der Akteure vor Ort und das Fördermittelmanagement übernehmen.

„Das Gesamtprojekt ist auf zehn bis zwölf Jahre angelegt und in der Realisierung mit seinen vielen untereinander abhängigen Einzelbausteinen besonders anspruchsvoll“, so Bezirksstadtrat Jörn Oltmann, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung und Bauen. Sobald es bei einer Planung stocke, wenn beispielsweise das Stadtbad nicht rechtzeitig an seinen neuen Standort umziehen könne, habe dies automatisch auch Verzögerungen für andere Projekte wie den Wohnungsbau zur Folge. „Wir freuen uns daher, mit S.T.E.R.N. einen erfahrenen Partner gewonnen zu haben, der in Berlin bereits vergleichbare Projekte erfolgreich begleitet hat.“

Mitwirkung ausdrücklich erwünscht

Bildvergrößerung: In fünf Schritten zur Neuen Mitte
Bild: ff-Architekten PartG mbB mit Andreas Schwarz Architekt. Bearbeitung: super cetera, Luftbild: Dirk Laubner

Senatsverwaltung, Bezirksamt und die Mitarbeiter_innen von S.T.E.R.N. haben vor, in den nächsten Monaten zunächst vertiefende Gespräche mit allen unmittelbar von den Planungen berührten Eigentümern, Mietern und Pächtern zu führen. Erklärtes Ziel ist es, möglichst viele Akteure partnerschaftlich in die weitere Entwicklung einzubinden. Mit den Mitglieder_innen des Vereins Pfadfinderheim Marienhöhe wurde bereits ein Dialog begonnen. Auch die weiteren Nutzergruppen, wie beispielsweise die Kleingärtner_innen, gemeinnützige Einrichtungen sowie Jugend- und Bildungseinrichtungen, werden in die Planung eingebunden.

Im Frühsommer 2019 soll darüber hinaus das angekündigte mehrmonatige Werkstattverfahren starten, indem mehrere Architektur-, Stadtplanungs- und Landschaftsplanungsbüros im kooperativen Wettbewerb nach den besten Lösungen für die städtebauliche Neugestaltung der Neuen Mitte Tempelhof suchen werden. In dem Werkstattverfahren werden auch die anwohnenden Bürger_innen erneut die Möglichkeit erhalten, sich einzubringen und die Planungen aus ihrer Sicht zu bewerten.

Projektleiterin Heike Pfeiffer von S.T.E.R.N.: „Die Beteiligung der Anwohner_innen und Akteure vor Ort ist enorm wichtig, um zu guten Planungskonzepten zu kommen. Neben den Eigentümern sowie Händlern am Tempelhofer Damm wollen wir auch die Nutzer_innen der sozialen Einrichtungen und die im Rathaus und umliegenden Büros beschäftigten Arbeitnehmeri_nnen einbeziehen.“

Bildvergrößerung: Übersichtplan der „Neuen Mitte Tempelhof“ mit allen Projekten
Bild: super cetera, Berlin

Weitere Informationen

Über die Planungsziele für die „Neuen Mitte Tempelhof“ können sich alle Bürger_innen ab sofort in einer Ausstellung im Foyer der Bezirkszentralbibliothek im Eva-Maria-Buch-Haus, Götzstraße 8-12, informieren. Noch mehr Informationen liefert die Broschüre „Stadt weiterbauen: Neue Mitte Tempelhof gestalten“, die in der Bibliothek sowie in den Rathäusern Tempelhof und Schöneberg ausliegt und auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen als Download zur Verfügung steht.

Kontakt

Bezirksstadtrat Jörn Oltmann
Telefon (030) 90277-2260


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Lichtenrade vom 30.1. 2019

Die Lichtenrader dürfen sich auf einen vielfältigen Kulturstandort freuen. In der Alten Mälzerei fällt dieses Jahr der Startschuss.Wichtiger Schritt für Alte Mälzerei

Aussicht auf Fördergelder in Millionenhöhe

  • Die Lichtenrader dürfen sich auf einen vielfältigen Kulturstandort freuen. In der Alten Mälzerei fällt dieses Jahr der Startschuss.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

 

Ab dem Sommer soll die Alte Mälzerei nach jahrzehntelangem Leerstand wieder sinnvoll genutzt werden. Nun gibt es eine weitere positive Nachricht.

So hat das Bezirksamt beschlossen, für die Errichtung eines integrierten Bildungs- und Kulturstandorts im Gebäude eine Fläche von knapp 3100 Quadratmetern für einen Zeitraum von 15 Jahren frühestens ab 1. Juli 2019 anzumieten. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Eigentümer UTB Projektmanagement GmbH verfügt der Bezirk über die Option, diesen Mietvertrag danach dreimal um je fünf Jahre zu verlängern.

„Der Beschluss gilt vorbehaltlich der Zustimmung der Senatsverwaltung für Finanzen, des Hauptausschusses des Abgeordnetenhauses sowie der Gewährung von Fördermitteln in ausreichender Höhe“, teilt Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) mit. Haupt- und Kulturausschuss der BVV werden darüber am 7. Februar in einer gemeinsamen Sitzung beraten und den Beschluss vermutlich in der Sitzung am 20. Februar durch die BVV bestätigen lassen. Für 2019 wurden für den Standort, der in Zukunft unter anderem Volkshochschule, Musikschule, Stadtteilbibliothek und ein Experimentarium für das Kinder- und Jugendmuseum enthalten wird, bereits 2,2 Millionen Euro an Fördermitteln beantragt. Deren Bewilligung aus dem Förderprogramm Aktives Zentrum Lichtenrade sei in Absprache mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bereits in Aussicht gestellt worden.

Das Bezirksamt verspricht sich von der Alten Mälzerei „sozialpolitische Impulse in einer zunehmend problematischen Bezirksregion“. Durch ein „attraktives, vielfältiges, niedrigschwelliges und für alle Bevölkerungsschichten offenes Angebot“ sollen die Bildung gemischter Publikumsströme und der Austausch gefördert werden. „Dies ist ein nahezu historischer Moment, da erstmals seit Bestehen des Bezirks Tempelhof-Schöneberg eine neue bezirkliche Einrichtung gegründet wird. Damit entsteht ein Standort in achtbarer Dimension mit qualitativ hervorragendem Kultur- und Bildungsangebot“, lobt Christian Zander. Der CDU-Verordnete sieht darin „einen erheblichen Gewinn für Lichtenrade“.


Aus der Berliner Morgenpost vom 22.1. 2019

Tempelhof-Schöneberg

 

Stadtumbau-Projekt

 

Start für neues Stadtquartier in Tempelhof

 

Am Dienstag wurde der offizielle Start für das Stadtumbau-Projekt „Neue Mitte Tempelhof“ verkündet. Ein Überblick. Gudrun Mallwitz 22.01.2019,

 

Berlin. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg haben am Dienstag gemeinsam den offiziellen Start für das Stadtumbau-Projekt „Neue Mitte Tempelhof“ verkündet. Hier ein Überblick über die geplanten Vorhaben in den nächsten Jahren.geplanten Vorhaben in den nächsten Jahren.
Was genau ist die Neue Mitte?
Die Neue Mitte Tempelhof wird eines von 14 neuen vom rot-rot-grünen Senat beschlossenen Stadtquartieren. Um das Rathaus Tempelhof herum sollen bis zum Jahr 2030 rund 180 Millionen Euro investiert werden. In Wohnungen, Kultur- und Bildungseinrichtungen, außerdem in einen Erweiterungsbau für das Rathaus, eine neue Polizei und in die Parks und Fahrradwege. Bestehende Gebäude wie der Rathausanbau, die Schwimmhalle, Bibliothek und das Polizeigebäude sollen abgerissen werden.
Wieviele Wohnungen sollen entstehen?
An der Götzstraße neben dem Rathaus Tempelhof ist ein neues Wohnquartier mit etwa 500 Wohnungen vorgesehen. Jörn Oltmann, Baustadtrat von Tempelhof-Schöneberg (Grüne), zufolge entstehen auf den vorwiegend landeseigenen Flächen zur Hälfte Sozialwohnungen (Monatsmiete zwischen 6,50 und 7,50 Euro netto kalt), die anderen Wohnungen sollen zu Durchschnittsmieten von maximal 10 Euro netto kalt angeboten werden. Der Staatssekretär für Wohnen, Sebastian Scheel (Linke) stellte heraus, dass hier gemeinwohlorientierter Wohnungsbau in zentraler Lage entstehe.
Wer baut die Wohnungen?
Welches städtische Wohnungsunternehmen baut, ist noch nicht entschieden. Auch Genossenschaften sollen beteiligt werden. Zusätzliche Parkplätze werden durch eine Quartiersgarage geschaffen. Geplant ist zudem eine Kita. Laut Baustadtrat Oltmann ist damit zu rechnen, dass etwa 2026 mit dem Bau begonnen werden kann und im Frühjahr 2027 dann die ersten Bewohner einziehen können.
Was entsteht in welcher Reihenfolge?
Erster Schritt: Zuerst soll das Gebäude an der Götzstraße 6 abgerissen werden, in dem die Polizei untergebracht ist. Nach noch nicht verbindlichem Zeitplan etwa 2021/2022 mit dem Neubau für die Polizeidienststelle in der Götzstraße 36 begonnen werden.
Zweiter Schritt: Sobald der Neubau des Stadtbades Tempelhof an der Götzstraße 20 fertig ist, wird das bisherige Schwimmbad abgerissen. Der Badebetrieb soll während der gesamten Bauphase aufrecht erhalten werden. Das neue Stadtbad für den Schul-, Vereins- und Gesundheitssport könnte ab 2023 gebaut und 2026 eröffnet werden.
Dritter Schritt: Die Bezirkszentralbibliothek soll in das neue Kultur- und Bildungshaus an den Tempelhofer Damm ziehen. Es könnte nach derzeitigem Zeitplan 2026 eröffnen. In dem Haus sollen die Bezirkszentralbibliothek, die Volkshochschule, die Musikschule und die kommunale Galerie Platz finden. Die Bezirksstadträtin für Kultur, Jutta Kaddatz (CDU) erläuterte, dass die bisherige Ein-Raum-Bücherei keine Rückzugsräume biete und nicht den Anforderungen einer modernen Bibliothek entspreche.

 

Vierter Schritt: Nach dem Abbruch der Bestandsbauten sollen auf den frei gewordenen Flächen etwa im Jahr 2026 die vorgesehenen Wohnungen gebaut werden.
Fünfter Schritt: Zuletzt wird der Stadtplatz mit einem Café geschaffen und das Rathaus erweitert. Fertig gestellt soll der Rathausbau etwa 2027.
Was passiert mit den umliegenden Parks?
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg bereitet bereits die Umgestaltung des Franckeparks, des Boseparks, des Lehneparks und des Alten Parks vor. Begonnen wird mit dem Franckepark, dort sollen bis Februar 15 Bäume gefällt werden, im Herbst sind Nachpflanzungen vorgesehen. 2020 sind der Lehnepark und der Alte Park an der Reihe. 2021 folgt der Bosepark. Geplant ist gegen den Widerstand von Anwohnern, das Damwildgehege zu beseitigen und an dieser Stelle eine Wiese anzulegen.
Woher kommt das Geld?
Finanziert werden die rund 180 Millionen Euro für die Neue Mitte aus unterschiedlichen Quellen: Es handelt sich dabei um europäische Mittel und um Bundes- und Landesmittel sowie Geld, das der Bezirk in den nächsten Jahren bereit stellt.
Wie funktioniert die Bürgerbeteiligung?
Über die Planungsziele für die „Neuen Mitte Tempelhof“ können sich alle Bürgerinnen und Bürger ab sofort in einer Ausstellung im Foyer der Bezirkszentralbibliothek im Eva-Maria-Buch-Haus, Götzstraße 8-12, informieren.
Informationen liefert zudem die Broschüre „Stadt weiterbauen: Neue Mitte Tempelhof gestalten“, Sie liegt in der Bibliothek sowie in den Rathäusern Tempelhof und Schöneberg aus oder im Internet als Download abgerufen werden. Weitere Informationen: Weitere Informationen: www.stadtentwicklung.berlin.de/download/neue-mitte-tempelhof/
Können die Bürger mitreden?
Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) stellte in Aussicht, dass die Bürger in alle wesentlichen Schritte miteinbezogen werden sollen. Das Berliner Planungsbüro „Stern“ Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung“ werde zunächst in den nächsten zwei Jahren als Gebietsbeauftragte die Planungsbeteiligten koordinieren und die Akteure vor Ort vernetzen. Geplant seien vertiefende Gespräche mit Anwohnern, Nachbarschaft und Pächtern von Kleingärten. Denn einige Parzellen einer Kleingartenanlage müssen aufgelöst werden. Das Pfadfinderheim an der Götzstraße soll erhalten bleiben.
Im Frühsommer soll ein mehrmonatiges Architektur- und Stadtplaner-Werkstattverfahren für die städtebauliche Neugestaltung starten. Dort, so wird versprochen, sollen sich auch die Bürger einbringen können.
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Aus dem Tagesspiegel vom 22. 1. 2019

Stadtentwicklung in Berlin Am Rathaus Tempelhof entsteht ein neues Wohnquartier

500 Wohnungen sollen im Tempelhofer Zentrum entstehen. Geplant sind außerdem Neubauten für Polizei, Hallenbad und Kultur.

Blick vom Rathausturm. Noch ist hier ein Parkplatz zu sehen. Aber das soll sich in absehbarer Zukunft ändern.
Blick vom Rathausturm. Noch ist hier ein Parkplatz zu sehen. Aber das soll sich in absehbarer Zukunft ändern.Foto: Sigrid Kneist

Das Tempelhofer Zentrum wird in den kommenden Jahren komplett neu gestaltet. Der alte Polizeiabschnitt in der Götzstraße wird abgerissen, ebenso das dortige Schwimmbad und die Bibliothek. Der Betonanbau am Rathaus, der sich den Tempelhofer Damm entlangzieht, kommt ebenfalls weg. Stattdessen wird an anderer Stelle neu gebaut. Auch ein neues Wohnquartier mit 500 Wohnungen soll entstehen. Das sieht das Projekt „Neue Mitte Tempelhof“ vor, das am Dienstag von Senat und Bezirksamt vorgestellt wurde – passenderweise in den Galerieräumen im Rathaus, die auch dem Abriss anheim fallen werden. Das voraussichtliche Investitionsvolumen wird den Planungen zufolge mit 185 Millionen Euro beziffert.

Die Pläne sind Teil des Stadtumbau-Programms des Senats. Die „Neue Mitte Tempelhof“ ist eins von 14 beschlossenen Stadtquartieren, die zügig entwickelt werden sollen. „Wir schaffen nicht nur zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum auf landeseigenen Flächen, sondern durch den Neubau der Infrastruktureinrichtungen auch ein weit über das Quartier hinaus ausstrahlendes kulturelles und soziales Zentrum“, sagte Sebastian Scheel, Staatssekretär für Wohnen.

2021 soll mit dem Neubau des Polizeigebäudes begonnen werden

In Tempelhof erwies es sich jetzt als vorteilhaft, dass Polizei, Schwimmbad und Bücherei derart in die Jahre gekommen sind, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt und neu gebaut werden muss. Besonders schlimm sind die Zustände auf dem Polizeiabschnitt. Vor gut einem Jahr waren dort in den Sanitärräumen Rohre gebrochen, so dass sich ein Schwall Abwasser ergoss. Das Polizeigebäude soll deswegen auch als erstes ersetzt werden. „Wir sind in der guten Situation, dass wir erst neu bauen können und dann abreißen, so dass wir die Einrichtungen nur kurz schließen müssen“, sagte die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler (SPD). Mit dem Neubau des Polizeigebäudes soll um das Jahr 2021 begonnen werden. Derzeit ist der Abschnitt ziemlich nahe am Tempelhofer Damm. Der Neubau wird ein paar hundert Meter weiter an der Götzstraße entstehen.

Etwas später soll dann auch mit dem Bau eines neues Schwimmbades begonnen werden; der Standort wird direkt neben dem alten liegen. Das neue Bad wird aber nicht für das allgemeine Schwimmen zur Verfügung stehen, sondern für Schulen und Vereine; auch als Bewegungsbad soll es genutzt werden.

Die Bücherei wird in einem Kulturkomplex am Tempelhofer Damm unterkommen, der daneben Räume für die Volkshochschule, Musikschule, die Galerie und Veranstaltungen beherbergen soll. In die alte Bibliothek – laut Bildungsstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) „an sich ein schönes Gebäude“ – hätten bei einer Sanierung zwölf Millionen Euro in den aufgrund seiner Architektur nicht mehr zeitgemäßen Bau investiert werden müssen.

Zwischen dem geplanten Kulturkomplex und dem Rathaus ist ein kleiner Park geplant. Hinter dem Rathaus soll ein weiterer Verwaltungstrakt entstehen.

„Die Akzeptanz vor Ort ist sehr wichtig“

Erst wenn die Infrastrukturbauten fertig sind, werden die alten abgerissen und die Grundstücke, die sich im Langeseigentum befinden, für den Wohnungsbau genutzt. Nach dem bisherigen Zeitplan ist mit dem Bau des neuen Quartiers nicht vor 2026 zu rechnen. Laut Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) sollen die Wohnungen je zur Hälfte im geförderten und im freien Wohnungsbau entstehen. Die allermeisten Kleingärten der Kolonie Feldblume in der Gegend können erhalten bleiben; einige Parzellen an der Götzstraße müssen allerdings weichen. Der Baustadtrat zeigte sich auch überzeugt davon, dass man für die Pfadfinder, die um ihr Vereinsheim auf einem bezirklichen Grundstück bangen, „eine innovative Lösung“ finden wird.

Viel Wert legt Oltmann auf die Einbindung und Beteiligung der Anwohner und der ansässigen Gewerbetreibenden und Einzelhändler. „Die Akzeptanz vor Ort ist sehr wichtig“, sagte Oltmann. Aus diesem Grund wurde die Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung Stern, die seit gut 40 Jahren Erfahrungen auf diesem Gebiet hat, mit dem Dialogprozess betraut.

Da sich der gesamte Entwicklungsprozess in der Tempelhofer Mitte bis mindestens 2030 hinziehen wird und die Anwohner während der derzeitigen langen Planungsphase keinen Fortschritt sehen, soll mit einer kleinen Maßnahme im angrenzenden Franckepark begonnen werden. Dort wird ab dem kommenden Jahr der Spielplatz erweitert und großzügiger gestaltet.


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Lichtenrade vom 2.1. 2019                         

Wünsche zum Kulturbaustein

 

Tempelhof. Nach dem dritten Workshop zur Neuen Mitte Tempelhof hat der Freundeskreis der Stadtbibliothek ein positives Fazit gezogen. So sei sich die Mehrheit der Anwesenden einig gewesen, dass der geplante Standort des Kulturbausteins am Tempelhofer Damm „die offensichtlichen Defizite an kultureller Infrastruktur“ deutlich verringern könne. Ein im Bezirk bislang fehlender, großer Veranstaltungssaal für Ensemblemusik könne durch den Neubau kompensiert werden, wie ihn sich auch die Leiter von Zentralbibliothek, Musikschule, Volkshochschule und Museen wünschen. Außerdem seien die Wünsche der Anwohner und Nutzer in den Arbeitsgruppen deutlich formuliert worden. „Der Wunschkatalog beinhaltet: Lesecafé, Kino, Freihandpräsentation und crossmediale Angebote, ein analoges wie digitales Bürgerarchiv, mehr PC-Arbeitsplätze und mehr Leseräume für Jung und Alt“, fasste der Sprecher des Freundeskreises, Frank Sommer, zusammen. Für 2019 kündigte er weitere Veranstaltungen und Aktivitäten an. PH


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Lichtenrade vom 21.11. 2018

Historische Schönheit wird modern Auf Entdeckungstour durch die Alte Mälzerei

Vor dem Eingang stapeln sich 30-Kilo-Säcke mit Putz- und Mauermörtel, lagern Kalksandsteine auf Europaletten. Aus einer der oberen Etagen dröhnt eine Bohrmaschine. Die Alte Mälzerei ist eine Baustelle, doch schon im Sommer 2019 wird das anders sein. Dann wird das denkmalgeschützte Gebäude nach Jahrzehnten des Leerstands wieder genutzt.

Die Planungen sind bereits weit fortgeschritten, wie aus den Erläuterungen von Thomas Bestgen, Geschäftsführer des Projektentwicklers UTB, bei einem Rundgang mit Vertretern des Bezirksamts deutlich wurde. So wird die Alte Mälzerei künftig folgende Einrichtungen beherbergen: Die Edith-Stein-Bibliothek wird aus der Briesingstraße umziehen und im Erd- sowie im ersten Obergeschoss eingerichtet. Dafür muss an der Stelle, an der aktuell ein Loch in der Decke klafft, noch eine Verbindungstreppe eingebaut werden. Neben der Bücherei wird im Erdgeschoss ein Café eröffnen. In der ersten Etage bekommt die Suppenküche Lichtenrade eine neue Heimat. Ihren Standort in der Finchleystraße wird sie laut Thomas Bestgen bis zur Neueröffnung behalten können.

Die zweite Etage ist für die Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg inklusive eines Bewegungsraums bestimmt. In einer Lehrküche sollen in Zukunft Kochkurse angeboten werden. Direkt darüber sollen ein Co-Working Space sowie eine Tanzschule entstehen. Planungsbüros sind in der vierten Etage vorgesehen, in den Etagen fünf und sechs unter anderem ein Experimentarium für das Jugendmuseum.

„Wir haben quasi zwei Bauphasen. Die eine ist, dass wir die Mälzerei erstmal für eine Vermietung wieder grundsätzlich herrichten – Infrastruktur wie Heizung, Fenster, Treppenhaus und Aufzug – und den Nutzerausbau macht dann jeder Mieter selber. Dafür befinden wir uns im Austausch mit dem Bezirk, der das wiederum mit dem Land Berlin abstimmen muss. Wenn das geklärt ist, wird der Nutzerausbau in Angriff genommen“, erläutert Thomas Bestgen. Er sei optimistisch, dass dies bis zum kommenden Sommer erledigt ist und die ersten Mieter dann einziehen können. Geht der Plan auf, wäre seit Beginn der Bauarbeiten im April dann gerade einmal etwas mehr als ein Jahr vergangen. Das liegt auch daran, dass sich die Mälzerei recht gut gehalten hat. So müsse das „wunderschöne Schieferdach“ lediglich von innen gedämmt werden und eine Unterkonstruktion bekommen, so Bestgen.

Bei den Arbeiten wurde deutlich, dass das 1898 errichtete Gebäude immer wieder Überraschungen bereithält. So wurde zum Beispiel eine alte Waage aus dem Jahr 1921 entdeckt, die instandgesetzt werden soll. Im Erdgeschoss sind noch die alten Lüftungsanlagen zu sehen, die in der künftigen Bibliothek erhalten bleiben sollen. Ebenfalls beeindruckend: die Darre, wo früher das Malz getrocknet wurde, mit dem Schornstein, der alte Dachstuhl sowie eine fast 30 Meter lange originale Transportschnecke aus Metall, die in der siebten Etage durch das komplette Gebäude verläuft. Die UTB will diese historischen Überbleibsel bewahren und plant, über die ehemalige Gebäudenutzung mithilfe eines Leitsystems durch das Haus zu informieren. Die Besucher werden somit auf einfache Weise erfahren, wie die Alte Mälzerei einst funktioniert hat. „Den Charakter des Gebäudes wird man immer spüren und immer sehen“, sagt Thomas Bestgen.


Tempelhof wird umgekrempelt

Stadtumbau: "Neue Mitte Tempelhof" soll belebtes Zentrum werden

Aus dem Berliner Abendblatt vom 13. 10. 2018, Ausgabe Tempelhof

Unter dem Leitmotiv „Neue Mitte Tempelhof“ wird das Gebiet rund ums Rathaus Tempelhof in den nächsten Jahren weitreichend verändert. Die Senatsverwaltung hat das Gebiet jüngst zum offiziellen Stadtumbaugebiet erklärt. Im Groben sind der Bau eines „innovativen und berlinweit einzigartigen Kultur- und Bildungshauses, die Erweiterung des Rathauses, die Neuanlage eines Stadtplatzes am Tempelhofer Damm, neue Jugendfreizeit- und Kitaeinrichtungen und 500 neue Wohnungen an der Götzstraße geplant“, heißt es aus dem Verwaltungsbüro von Stadtrat Jörn Oltmann. Kein Platz für Kinder. Die Entwicklungsabsichten fußen auf der Erkenntnis, dass das Gebiet rund um das Rathaus Tempelhof trotz seiner Lagegunst, der historischen Bezüge, der Bibliothek oder dem Stadtbad sowie den vielen Grünflächen den Anforderungen an ein funktionsstarkes, identitätsstiftendes und belebtes innerstädtisches Zentrum nicht gerecht wird. Außerdem fehlen Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie Kita-Plätze. Im Juli hat das Bezirksamt den Endbericht als „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) und damit als weitere Handlungs- und Fördergrundlage für die Entwicklung des Gebiets beschlossen. Angebote kombinieren. Zur Verbesserung der mangelhaften Versorgungssituation mit Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit und mit KitaPlätzen sind im ISEK der Neubau einer Jugendfreizeiteinrichtung mit bis zu 140 Plätzen und einer Kita mit 100 bis 140 Plätzen vorgesehen. Als geeigneTempelhof wird umgekrempelt STADTUMBAU „Neue Mitte Tempelhof“ soll belebtes Zentrum werden ten Standort weist das ISEK das Grundstück Götzstraße 30-32 aus, das derzeit allerdings vom Pfadfinderheim Marienhöhe e.V. genutzt wird. Doch das von der Verwaltung formulierte Ziel sei es, die Angebote aller drei Einrichtungen (Freizeit, Kita, Pfadfinder) auf einem Grundstück zu kombinieren. Die Pfadfinder hatten ihre Wünsche, zu bleiben, von Anfang an in Info-Veranstaltungen und auch während der Sitzung des Bezirksparlaments im August geäußert. Jörn Oltmann erklärt: „Ein Wegfall des Pfadfinderheims in der Götzstraße ist weder für das Stadtentwicklungsamt noch für das Jugendamt vorstellbar.“ Es genieße hohe Anerkennung und Wertschätzung im Bezirksamt. Anders als vereinzelt dargestellt sei das Gelände des Pfadfinderheims auch nicht vom geplanten Wohnungsbau bedroht. Das projektierte Wohnquartier wird fast vollständig auf bereits heute erschlossenen und bebauten Flächen entstehen, die durch die Neuordnung der sozialen Infrastruktur an der Götzstraße absehbar frei werden, erklärt der Stadtrat. Senatsbeschluss steht aus. Wo können das neue Wohnquartier, wo das neue Kultur- und Bildungshaus, wo die sozialen Einrichtungen entstehen? Wie die Erschließung funktioniert, wie die Freiflächen gestaltet werden, wie hoch die Gebäude sind und wie sie aussehen werden, ist noch offen. Antworten auf diese und andere Fragen soll ein städtebauliches Gutachterverfahren in 2019 unter Einbezug der Öffentlichkeit sowie der Betreiber und Nutzer der sozialen Einrichtungen vor Ort liefern. Der Beschluss des Senats zur Ausweitung der Förderkulisse des Programms „Stadtumbau“ um das Gebiet „Neue Mitte Tempelhof“ wird in den kommenden Tagen erwartet. „Dies ist Voraussetzung für den Einsatz von Fördermitteln von Bund und Land ohne die die Gebietsentwicklung der ’Neuen Mitte’ für den Bezirk nicht im vollen Umfang umsetzbar wäre“, sagt Oltmann. (RED)


Aus dem Tempelhof Journal 1/2018

Neue Kulturoase am Tempelhofer Damm

Bibliotheksneubau mit Freizeit und Bürgertreffpunkt

Seit Herbst 2016 laufen die vorbereitenden Untersuchungen für das Quartier Neue Tempelhofer Mitte (NTM). Der „Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg e.V.“ lud am 5. Dezember 2017 die Bezirkspolitiker aller Fraktionen der BVV ein, um deren Meinungsbild und Unterstützung für das Vorhaben der Vergrößerung der neuen Bezirkszentralbibliothek im Rahmen des Stadtumbaus einzuholen.

Der Architekt Ralf Fleckenstein und Dr. Boryano Rickum, Leiter der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg, erläuterten anschaulich die bisherigen Ergebnisse. Sanna Richter von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen stellte den Zeit- und Maßnahmenplan vor. Anfang 2018 soll der Bezirksamt-Beschluss erfolgen und im Februar/März 2018 folgen dann der Senatsbeschluss und der Beginn der Durchführungsphase.

Die Bestandsanalyse verdeutlichte, wie wichtig die Neuordnung des öffentlichen Raums der NTM werden könnte. Insbesondere der Kulturbaustein als integrierter Standort für Bibliothek, Volkshochschule, Musikschule und Museum könnte ein kultureller Leuchtturm für Tempelhof werden. „Diese Riesenchance muss genutzt werden“, so Freundeskreis-Sprecher Frank Sommer. So könnten Synergien gebündelt werden und die neuen Aufgabenfelder Bildung, Kultur, Freizeit, soziale Integration und ein Angebot an Räumen für unterschiedliche Initiativen und Projekte im Bezirk besser bedient werden - ein deutliches Zeichen für mehr Engagement des Bezirkes für Bildung und Kultur. Das geplante Vorhaben der Bibliothek beläuft sich auf ca. 50 Millionen.

Es gibt nichts Gutes außer man tut es...

Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben 2016 den „Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg e.V.“ gegründet. Das Ziel ist es der Stadtbibliothek zu ermöglichen, durch zusätzlich Ressourcen ihre Aufgaben intensiver wahrzunehmen. Seither unterstützen sie die Stadtbibliothek mit Veranstaltungen und einfallsreichen Projekten. Das erste Ziel des Vereins war die Neuanschaffung eines Bücherbusses, der jetzt in Auftrag gegeben wurde. Das alte Fahrzeug ist nach 25 Jahren reparaturanfällig, wichtige Ersatzteile sind nicht mehr lieferbar. Daher war der neue Bücherbus die dringlichste Herausforderung. Der Freundeskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Stadtbibliothek ideell und finanziell zu unterstützen. Er ist zu einer wichtigen Initiative für Bildung und Lesen in Tempelhof-Schöneberg und zu einer bedeutenden Lobby für die Bibliotheken geworden.

Weitere aktive Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der ehrenamtlichen Tätigkeit des Vereins sind herzlich willkommen!

Yvonne de Andrés

 

Kontakt: Frank Sommer, Sprecher Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg, E-Mail: kontakt@freundeskreis-bibliothek-ts.de

 

Info: www.freundeskreis-bibliothek-ts.de


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Lichtenrade vom 17.1. 2018

 

   Neuer Kulturstandort am Tempelhofer Damm wird begrüßt

2025 könnte es soweit sein – eine neue Einrichtung am Tempelhofer Damm, in der Kulturamt, Musik- und Volkshochschule sowie Zentralbibliothek in enger Kooperation ein breites Kulturangebot an nur einem Ort bieten.

Der Vorschlag vom „Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg“ stößt auf große Zustimmung. Stefan Bruns, Leiter des Amts für Weiterbildung und Kultur, sieht in dem „Neue Mitte Tempelhof“ genannten Projekt eine „historische Chance“ und „eines der interessantesten innerstädtischen Umbauprojekte der kommenden Jahre“. Da viele der aktuellen Einrichtungen sanierungsbedürftig sind, komme die Planung einer neuen Einrichtung genau zum richtigen Zeitpunkt. Speziell für die Zentralbibliothek in der Götzstraße bringe dies eine große Aufwertung mit sich.

„Da regnet es rein und die platzt aus allen Nähten. Für das Einzugsgebiet ist diese Bibliothek viel zu klein“, sagt Bruns. Weil eine Sanierung bis zu sieben Millionen Euro kosten würde, könne dieses Geld auch gleich in einen Umzug investiert werden. Die vorhandenen Flächen am vielbefahrenen Tempelhofer Damm könnten dann künftig besser genutzt werden, während andernorts dringend benötigte Wohnungen gebaut werden könnten.
Die „Neue Mitte Tempelhof“ soll Bruns zufolge ein Ort werden, an dem sich die Menschen gern aufhalten. Eine moderne Bibliothek würde die Attraktivität entsprechend erhöhen. Profitieren würde auch die Leo Kestenberg Musikschule. Sie hat bislang nur Unterrichtsräume in Schöneberg. Dieses Ungleichgewicht soll behoben werden. „Etwas Besseres als dieses Projekt könnte uns gar nicht passieren: großzügige Raumausstattung mit bester Verkehrsanbindung in einem unterversorgten Gebiet. Das ist einfach ideal“, schwärmt der stellvertretende Musikschulleiter Andreas Eschen.

Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zu dem rund 50 Millionen Euro teuren neuen Kulturstandort werden demnächst den Senatsverwaltungen vorgelegt. Ein Senatsbeschluss könnte dann noch innerhalb des ersten Halbjahres den Startschuss geben.

Aus der Berliner Woche, Ausgabe Tempelhof vom 29.11. 2017

Bibliotheksfreunde wittern Riesenchance für Erweiterung

Wann? 05.12.2017 19:30 Uhr

Wo? Eva-Maria-Buch-Haus, Götzstraße 8, 12099 Berlin
Berlin: Eva-Maria-Buch-Haus |

Der Verein „Freundeskreis der Stadtbibliothek“ trommelt für eine Vergrößerung der Tempelhof-Schöneberger Bezirkszentralbibliothek im Rahmen des Stadtumbaus „Neue Mitte Tempelhof“. „Diese Riesenchance muss genutzt werden“, so Freundeskreis-Sprecher Frank Sommer.

Um sie nicht ungenutzt verstreichen oder zerreden zu lassen, macht der Freundeskreis Druck und will „nachdrücklich“ für die Weiterentwicklung der zentralen Tempelhof-Schöneberger Stadtbibliothek, des Eva-Maria-Buch-Hauses an der Götzstraße 8-12, werben. Danach sollte sie mit der Volkshochschule, der Musikschule und dem Kulturamt unter einem Dach gebündelt werden. „Die Entscheidung für dieses Leuchtturmprojekt am Tempelhofer Damm muss umgehend getroffen werden“, sagt Sommer und fordert die Landes- und Bezirkspolitik auf, dieses „berlinweit einzigartige Projekt“ zu fördern und als „überbezirklich dringliches Projekt“ einzuordnen. Damit könnte aus Sicht des Vereins ein wichtiges Kulturzentrum geschaffen und die oft geschmähte „Kulturwüste Tempelhof“ in eine „Kulturoase Tempelhof verwandelt werden“, so Sommer zuversichtlich. Mitte Dezember wird sich der Senat voraussichtlich entscheiden, ob die "Neue Mitte Tempelhof" als vordringliches Projekt in den nächsten Jahren unterstützt wird.
Wie mehrfach berichtet, soll unter dem Stichwort „Neue Mitte Tempelhof“ der Kiez rund um das Rathaus Tempelhof umgestaltet und attraktiver gemacht werden. Nach einer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung initiierten Untersuchung der baulichen und sonstigen Gegebenheiten hatten die Experten von der beauftragen Planergemeinschaft für Stadt und Raum als erstes „vielfältige städtebauliche Missstände“ festgestellt. Problematischer Schwerpunkt sind die überwiegend stark sanierungsbedürftigen öffentlichen Einrichtungen, die zudem „den heutigen und zukünftigen Nutzungsanforderungen nicht mehr gerecht“ werden, so die Experten. Damit sind vor allem die in Rede stehende Bezirkszentralbibliothek sowie das Stadtbad an der Götzstraße gemeint. Von Abriss und Neubau ist bislang die Rede. Was danach kommen soll, ist noch in der Schwebe.
Um Anwohner, Bibliotheksfreunde und Bewohner davon überzeugen, welche Chancen eine neue und weitaus größere Bibliothek am Tempelhofer Damm für den Bezirk bieten kann, hat der Freundeskreis am 5. Dezember ab 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung mit Podiumsdiskussion vor Ort in der Bibliothek an der Götzstraße 8-12 organisiert.


Kiez - Schöneberg

Schöneberg
Oktober / November 2017
kostenlos
LEBEN IM KIEZ:
Juryfrei und Spaß dabei
GESCHICHTE IM KIEZ:
Bücherbus – Versorgung mit Lesestoff
MENSCHEN IM KIEZ:
Zum Glück gibt es ihn immer noch
BÜCHERBUS – VERSORGUNG MIT LESESTOFF
In diesem Jahr konnte die Fahrbibliothek Tempelhof-Schöneberg ein großes
Jubiläum feiern, ihr 50-jähriges Bestehen. Zur Jubiläumsfeier beschloss der
Bezirk die Fahrbibliothek mit einem Geschenk zu überraschen. Bevor der
betagte 25 Jahre alte Bücherbus völlig zusammenbricht, bekommt unser
Bezirk einen neuen Bücherbus. Wir vom Kiez Schöneberg haben die Spuren
der langen Geschichte mobiler Bibliotheken verfolgt, die Menschen auch in
den entlegensten Winkeln der Welt mit dem begehrten Lesestoff versorgen.
Bücher zu verleihen war die Voraussetzung, vielen Menschen die Möglichkeit zum Lesen zu geben,
denn Bücher waren ansonsten einfach zu teuer.
Die wohl erste „ one-man-onewheel-library“ gab es in Cumbria (Nordengland), die erste „One-
Bücherbus Premiere 1979  horse-drawn-library“ gab es als „Warrington-Perambulating-
Library“ im Jahr 1858 in England (London) und könnte somit als
erste Fahrbibliothek gelten. Aus einem pferdebespannten Überlandwagen
wurden Bücher wohl 1905 im Staat Maryland in Washington County (USA) verliehen. 1912 gab es wahrscheinlich das erste book-mobile in den USA. In den späten 1930er Jahren waren es schon
mehr als 60 Fahrzeuge landesweit.
Neben dem Bücherbus gibt es in Norwegen und Schweden sogar schwimmende Bibliotheken.
In Schweden und in der Schweiz kommen die Bücher per Eisenbahn zu den Lesehungrigen.

Straßenbahnen übernahmen die Bücherverteilung in Budapest und in München.
In Kenia tragen Kamele die mobile Bibliothek auf dem Rücken, um die Menschen in

abgelegenen Dörfern zu erreichen.
In Venezuela im Hochgebirge nutzt man Maultiere oder in Mexiko und Kolumbien Esel.

In Nicaragua unterhält der Verein zur Förderung von Kulturprojekten in Nicaragua, Pan y
Arte, einen Bücherbus, der entlegene Dorfgemeinschaften, Schulen und Gefängnisse versorgt.

In Thailand wurden die „Elephant-libraries“ 2002 mit dem UNESCO literacy prize
ausgezeichnet.
Die Fahrbibliotheken, auch Autobücherei, Bibliobus oder Wanderbücherei genannt,

werden heute in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen weltweit betrieben. Denn wer
liest, kann durch die ganze Welt reisen. Wissen zu vermitteln wurde im 20. Jahrhundert ein erklärtes pädagogisches Ziel und besonders Kinder sollen gefördert werden.
Fahrbibliotheken erreichen Deutschland, auch Berlin
Die erste reguläre Fahrbibliothek wurde zwischen 1925 und 1928 in Worms von der Stadtbibliothek eingerichtet und 1927 im Saarland. Aber erst die 1929 gegründete Fahrbibliothek
der städtischen Bücherei Dresden sollte dauerhaft bestehen bleiben. Mitte der 1960er Jahre

kam es zu einem regelrechten Gründungsboom von Fahrbibliotheken in vielen
Städten Deutschlands, um der Bevölkerung den Zugang zu guten Büchern zu ermöglichen.
Schon in den 1930er Jahren waren Wanderbüchereien in den
weiten Siedlungsgebieten in Zehlendorf-Süd und Schlachtensee
unterwegs. Mit einem Auto wurden mehrere Haltestellen angefahren, um die

dortige Bevölkerung mit Büchern zu versorgen. Sie waren Vorläufer der späteren großen Fahrbibliotheken.
Im Dezember 1956 war es dann soweit, der erste Bücherbus in Berlin mit einer neuen Karosserie und
einem Secondhand-Fahrgestell ging in Zehlendorf auf Tour.
Er wurde 1965 durch ein größeres Fahrzeug ersetzt, mit einem Bestand von nun 3.500 Medien.
Im Nachbarbezirk fuhr seit dem Oktober 1961 ein Sattelschlepper
der Stadtbücherei Steglitz mit dem ersten Bücherbus sechs Haltestellen an. Bis zu drei

Bände konnten die Steglitzer für maximal drei Wochen ausleihen. Im September
1966 konnte die Stadtbücherei Steglitz den zweiten Bücherbus in Betrieb nehmen. Der elf Meter lange, umgebaute alte Reisebus war zuvor auf der Industrieausstellung zu besichtigen,
transportierte 3.500 Medien und war zunächst an drei Wochentagen unterwegs
Vor 50 Jahren, im Sommer 1967, wurde auch in Tempelhof eine Fahrbibliothek gegründet,
zunächst mit 4 Haltestellen. Dafür schaffte man einen 10 Jahre alten Reisebus an.
Dieser erste Bus fand seinen letzten Einsatz bei einer Abbruchfirma auf einer sonnigen
Mittelmeerinsel, wo er inzwischen völlig verrostet, immer mal wieder von Urlaubern
entdeckt und fotografiert wird. Das Nachfolgemodell konnte 1979 in Betrieb genommen

werden und fuhr 13 Jahre durch Tempelhof. Er tat dann noch einige Jahre im Bezirk Köpenick
seinen Dienst, wo nach der Wende eine neue Fahrbibliothek aufgebaut wurde. Der dritte

und jetzige Bücherbus konnte 1992 in Betrieb gehen und feiert, hochbetagt, in diesem Jahr
den 25. Geburtstag.
Im Juli gab es einen großen Festakt vor dem Rathaus Tempelhof:
50 Jahre Fahrbibliothek – 25 Jahre Bücherbus. Kinder der Grundschulen hatten sich

mächtig ins Zeug gelegt und ihre Vorstellung von einem neuen Bücherbus zu Papier gebracht.
Die mobile Bibliothek in großflächigen Bezirken wie Tempelhof- Schöneberg
„Unser Bezirk mit seinen verschiedenen Ortsteilen ist sehr
groß, daher braucht es eine mobile Bibliothek“, erklärt Burkhard
Kajewicz, Leiter der Fahrbibliothek. Der Bücherbus mit ca. 3.000 – 4.000 Medien

versorgt Menschen mit kurzen und langen Beinen mit Lesestoff. Es werden nach einem festen
Tourenplan zwölf Haltestellen pro Woche angefahren. Davon sind 6 Haltestellen an

Grundschulen, die weit weg von der nächsten Bibliothek entfernt liegen. Dort wird der Bücherbus
begeistert von den Kindern empfangen, denn für Kinder ist er häufig ihr erster Kontakt mit
einer Bibliothek und Büchern. Mehrere Kitas in Mariendorf und Lichtenrade bekommen Besuch
vom Bücherbus und werden regelmäßig mit Bücherkisten beliefert.
In Friedenau steht der Bus zweimal in der Woche gegenüber dem Rathaus Friedenau,
als alternativer Service zur bisher geschlossenen Gerhart- Hauptmann-Bibliothek.
Der Leiter der Fahrbibliothek macht mit einigen Zahlen deutlich,
wie wichtig der Bücherbus für diesen Bezirk ist. „Im Jahr 2016
besuchten uns 42.000 Nutzer, die 103.000 Medien entliehen
haben“. Der Aufgabenbereich der Fahrbibliothek geht inzwischen
weit über den Bücherverleih hinaus. „Wir organisierten
241 Gruppenführungen mit 3.107 Teilnehmern und 27 Veranstaltungen
mit 1.350 Teilnehmern. Wir bieten Bibliothekseinführungen
und Bibliotheksunterricht in Form von Projekten, in letzter Zeit auch für

Willkommensklassen, in deren Schulräumen an. Dort können wir auch digitale Medien
wie Tablet, I-Pad und Apps einsetzen. 251 Medienpakete lieferten wir an Schulen und Kitas aus.

Besonderen Spaß machen immer wieder die Bilderbuchkino-Vorführungen in
den Kitas und Klassen. Dabei erscheinen die Bilder eines Buches wie bei einem

Dia-Vortrag auf einer großen Leinwand. Auch für die Kleinsten ab 4 Jahren, gibt es neben der DVD
natürlich das Bilderbuch zum Anfassen. Lesungen mit Berliner Kinderbuchautoren in den

Schulen begeistern immer wieder.“
Bewältigt werden all diese Aufgabenvon dem Team der Fahrbibliothek Tempelhof-Schöneberg,
dem zwei Bibliothekare, eine Fachangestellte für Medien und Informationsvermittlung
(FaMI) sowie zwei Bibliotheksangestellte angehören. Die Fachangestellte und die

Bibliotheksangestellten fahren auch den Bücherbus. Durch die Aufteilung
in Vormittags- und Abendhaltestellen fahren sie täglich in zwei Teams. Die Fahrer sorgen

für die Vorbereitung der Ausleihe, stellen die technischen Voraussetzungen in und am
Bus sicher, überprüfen die Fahrtauglichkeit, bringen den Bus zu den Nutzern.

Sie sind aber auch wichtige Stützen bei der Medienverbuchung im Bus. Die Bibliothekare

beraten, verbuchen Medien, führen Projekte der Leseförderung und
Informationsvermittlung sowie Veranstaltungen durch. Außerdem
sind sie für den Bestandsaufbau verantwortlich und geben Bibliotheksunterricht.
Die Schulferien werden für die Grundreinigung des Fahrzeugs genutzt und für

die turnusmäßige Wartung in der Werkstatt. Der Bus fährt aber auch, wenn möglich,

die Nachmittags- und Abendhaltestellen an. Es wird also nie langweilig im Bücherbus.
„Ein neuer Bücherbus muss her“
Wer die Lesekultur schon der Kleinsten fördern will, hat mit dem Bücherbus ein

bewährtes Instrument zur Hand. Aber mit seinen 25 Jahren auf dem Buckel erfüllt der alte Bus nicht
mehr die geltende Abgasnorm und darf nicht die Umweltzone befahren. Schulhaltestellen

in Schöneberg und Tempelhof mussten aufgegeben werden, die nur z.T. durch

Standortbibliotheken betreut werden. Aber das wird nicht so bleiben.
Auch die Firma Berlin Recycling, die den Bus jährlich mit viel Geld fördert, will kein `weiter so´.
Lesen kann man überall.
Zur Verbesserung der Lage in den acht Stadtbibliotheken im Bezirk hat sich Ende

Juli 2016 ein Freundeskreis zusammengefunden. Sie gründeten den Verein

„Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg“, um die Fahrbibliothek zu
unterstützen. Der Freundeskreis der Stadtbibliothek startete in diesem Jahr die Kampagne

„Ein neuer Bücherbus muss her“ und konnte zur Jubiläumsfeier am 14. Juli 2017 vor dem
Rathaus Tempelhof der Bezirksstadträtin Jutta Kaddatz 350 Unterschriften überreichen. Der Leiter der Fahrbibliothek Herr Kajewicz präsentierte ihr mehr als 350 Zeichnungen von Kindern „Mein neuer Bücherbus“.
Der Bezirk hat in den letzten Jahren wohl mehrfach die Chance vertan, einen neuen Bus mit

Hilfe einer 50% Kofinanzierung durch die EU zu bekommen. Die Fahrzeuge, die
auf dem neusten technischen Stand sind, kosten jetzt mindestens 450.000,-€, aber

es ist beschlossene Sache: Tempelhof- Schöneberg wird einen neuen Bücherbus bekommen. Wie
die neue Fahrbibliothek aussehen wird, mit welchem Antrieb
sie fahren und welche Ausstattung sie bekommen wird, das
wird sich nach der Ausschreibung zeigen. Die Ausschreibung
läuft und das war äußerst wichtig, bevor der 25 Jahre alte Bus
doch noch seinen Geist aufgibt. Herzlichen Glückwunsch.
Erika von Hören
WEITERE INFORMATIONEN:
Burkhard Kajewicz, Leiter Fahrbibliothek Tempelhof-Schöneberg
Fahrbibliothek Tempelhof-Schöneberg, Götzstr. 8/10/12, 12099 Berlin
www.stb-tempelhof-schöneberg.de
ebookfriendly.com/extraordinary-mobile-libraries/
www.atlasobscura.com/articles/vintage-photos-bookmobiles-traveling-libraries
Frank Sommer: Sprecher des Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-
Schöneberg: www.freundeskreis-bibliothek-ts.de. Neue Mitglieder immer
willkommen


Der Bücherbus vor der Bruno-H.-Bürgel-Grundschule in Berlin-Lichtenrade    Foto: Dr. Gerhard Weil
Der Bücherbus vor der Bruno-H.-Bürgel-Grundschule in Berlin-Lichtenrade Foto: Dr. Gerhard Weil

Aus der Berliner Woche, Ausgabe Tempelhof vom 17.7. 2017

 

 

Letzte Ehre für alten Bücherbus

Tempelhof. Mit einem Festakt vor dem Rathaus Tempelhof wurden am 14. Juli das 50-jährige Bestehen der Tempelhof-Schöneberger Fahrbibliothek sowie der 25. Geburtstag des aktuellen Bücherbusses gefeiert. Es dürfte der letzte für ihn gewesen sein.Der Bus mit Dieselantrieb ist mit seinen 25 Dienstjahren fast ein Oldtimer und darf schon seit 2015 nicht mehr in die Umweltzone fahren. Wie berichtet, hat das Bezirksamt kürzlich der Anschaffung eines neuen Bücherbusses zugestimmt. Noch in diesem Jahr soll die Ausschreibung erfolgen. „Ein echtes Geburtstagsgeschenk zum 50-jährigen Jubiläum“, freut sich die Stadträtin für Bildung, Kultur und Soziales, Jutta Kaddatz (CDU).

Unter den Festgästen waren viele Schulkinder, die vom Zauberkünstler Felix Wohlfahrth bei Laune gehalten wurden. Die Grundschüler hatten sich zuvor an der Malaktion „Meine neue Fahrbibliothek – Wie könnte sie aussehen?“ beteiligt. Dem Aufruf zur Teilnahme waren insgesamt rund 300 Kinder gefolgt, dessen Entwürfe Burkhard Kajewicz, Leiter der Fahrbibliothek, bei den regelmäßig angefahrenen Grundschulen einsammelte. Am fleißigsten haben Schüler der Paul-Klee-Grundschule sowie der Grundschulen im Taunusviertel und am Dielingsgrund die zur Verfügung gestellten Busbildervorlagen ausgemalt. Die besten Entwürfe wurden vor dem Rathaus auf eine Wäscheleine gehängt und an den Bücherbus geklebt.

Der neue Bus ist zwar noch längst nicht in Sicht und wird frühestens im kommenden Jahr erwartet, aber die Nachnutzung des alten Fahrzeugs steht schon auf der Tagesordnung. Jedenfalls soll das Bezirksamt auf Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schon mal prüfen, wie der alte Bücherbus nach seiner Ausmusterung „stationär nutzbar“ gemacht werden könnte und welche Schule, Jugendfreizeiteinrichtung oder welches Familienzentrum bereit wäre, den Bus als ehrenamtlich betriebene Lesestube, Schulbibliothek oder ähnliches zu übernehmen. In jedem Fall aber soll die Nachnutzung ohne Mittel- und Personaleinsatz des Bezirks erfolgen. HDK


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Tempelhof vom 28.6. 2017

Neuer Bücherbus muss her

 

 

Da der Bücherbus keinerlei Umweltstandards mehr erfüllt, wird ein neuer angeschafft. (Foto: HDK)

 

Tempelhof-Schöneberg. Jahrelang schon schiebt das Bezirksamt die Anschaffung eines neuen Bücherbusses vor sich her. Nun hat es Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) endlich geschafft: Noch in diesem Jahr soll die Ausschreibung zwecks Kauf eines neuen Busses erfolgen.

 

Damit sieht Matthias Steuckardt, CDU-Fraktionschef in der BVV, erfreut eine langjährige Forderung seiner Partei erfüllt und sagt: „Der Bücherbus steuert insbesondere die Grundschulen im Süden des Bezirks an und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um Kindern das Lesen nahezubringen. Auch die Menschen in der Umgebung der Standorte wissen den Bücherbus zu schätzen, da er neben einer Auswahl gut sortierter Literatur auch Formulare und Informationsblätter zu ihnen in den Kiez bringt.“

Der durchschnittlich mit 3000 bis 4000 Medien – Bücher, Zeitschriften, CDs, DVDs – bestückte Bibliotheksbus fährt zurzeit regelmäßig insgesamt zwölf Haltestellen, darunter sechs Schulen an. Der Fahrplan und die Haltestellen sind unter http://asurl.de/13cm anzuklicken.

Das aktuelle Modell des Bücherbusses, ein Volvo Diesel, hat zwar erst etwas mehr als 122 000 Kilometer auf dem Tacho und ist auch noch recht ansehnlich, darf aber wegen seiner Abgase schon seit 2015 nicht mehr in die Umweltzone fahren und fällt aufgrund notwendiger Reparaturen immer wieder für längere Zeit aus. Allerdings ist der offiziell Fahrbibliothek genannte Bus der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg auch schon seit 25 Jahren auf Achse und mithin fast ein Oldtimer. Zu den voraussichtlichen Kosten sagt Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD): "Da vergleichbare Fahrzeuge für knapp eine halbe Million Euro gehandelt werden, haben wir 490 000 Euro in den Bezirkshaushalt eingestellt."

Weitere Informationen unter  902 77 23 61. HD

 


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Tempelhof vom 27.4. 2017

 

Neuer Bücherbus muss her

Tempelhof-Schöneberg. In diesem Jahr ist der Bücherbus der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg 25 Jahre auf Achse. Der Tacho zeigt rund 122 000 Kilometer. Für ein Vierteljahrhundert eigentlich ein Klacks.

Das Problem: Der äußerlich noch recht ansehnliche Diesel-Volvo erfüllt keinerlei Umweltstandards, stößt dicke schwarze Abgaswolken aus und darf schon seit Ende 2014 nicht mehr in die Umweltzone fahren. Außerdem fällt das Fahrzeug aufgrund notwendiger Reparaturen immer wieder für längere Zeit aus. Das soll sich demnächst ändern.

 

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat beschlossen, dass das Bezirksamt einen neuen Bus, möglichst mit Elektroantrieb, anschaffen soll. Das Bezirksamt muss nun zunächst prüfen, ob auch dafür eine Fördermöglichkeit über das Berliner Programm für nachhaltige Entwicklung (BENE) gegeben ist. Wenn ja, wird aber diese Förderung allein voraussichtlich nicht reichen. 

Deshalb sollen auch die 300 000 Euro, die das Berliner Abgeordnetenhaus dem Bezirk zwecks Förderung der Bibliotheksstandorte zur Verfügung stellt, für den neuen Bus ausgegeben werden. Der Rest sollte aus dem laufenden Haushalt abgezweigt werden. Aber auch das dürfte am Ende kaum für die Neuanschaffung ausreichen. Fachleute sagen nämlich, dass ein Elektrobus schließlich auch eine entsprechende Ladestation bräuchte, was insgesamt mindestens an die 700 000 Euro kosten würde. Und das geben nach Adam Riese weder Fördermittel noch Bezirkskasse her. Die reicht ja offenbar nicht einmal für den laufenden Betrieb aus. Jedenfalls wird der Bücherbus schon seit dem Jahr 2005 vom Unternehmen Berlin Recycling beträchtlich gesponsort.
Wie und mit welchem Antrieb auch immer: Die pro Tour durchschnittlich mit 3000 bis 4000 Medien – Bücher, Zeitschriften, CDs, DVDs - bestückte Fahrbibliothek mit Thomas Ebenstreit am Lenkrad fährt zurzeit regelmäßig insgesamt zwölf Haltestellen, darunter sechs Schulen im Bezirk, an. Das waren schon mal mehr. „Einige Schulen liegen in der Umweltzone und da dürfen wir ja nicht mehr reinfahren“, bedauert Burkhard Kajewicz, Leiter der Fahrbibliothek. Es ist übrigens erst der zweite Bus der Fahrbibliothek, die im Juli immerhin ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Wann ein neuer Bus anrollt, ist noch offen. HDK


P r e s s e m i t t e i l u n g

des Vereins „Freunde der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg e.V.“

 

SOS – Rettet die Fahrbibliothek

 

Mit einer Einwohnerfrage am 15. Februar 2017 zur Zukunft des Bücherbusses hat der Verein „Freunde der Stadtbibliothek“ seine Kampagne zum Erhalt der Fahrbibliothek Tempelhof-Schöneberg eröffnet.

 

„2017 muss über die Neuanschaffung eines Bücherbusses für Tempelhof-Schöneberg positiv entschieden werden“, erklärt der 1. Sprecher des Vereins Frank Sommer.

 

Im 50. Jubiläumsjahr der Fahrbibliothek muss über die Neuanschaffung des altersschwachen und umweltbelastenden Bücherbusses durch die Kommunalpolitik entschieden werden. Es ist nach Meinung des Vereins nicht hinnehmbar, dass die Fahrbibliothek nur durch ständige Notreparaturen des Fahrzeugs betriebsfähig gehalten werden kann. Angesichts des Alters von 25 Jahren droht täglich der Totalausfall dieser für einen Flächenbezirk so wichtigen Einrichtung.

 

Wegen des Vorlaufs von etwa einem Jahr fordert der Verein die BVV und das BA auf, noch in diesem Jahr über die Finanzierung in Höhe von etwa 500.000,- Euro zu entscheiden. Der Verein erwartet, anders als bei der verschleppten Hertie-Entscheidung, ein deutliches Zeichen der Kommunalpolitik für die Zukunft der Fahrbibliothek.

Bei Rückfragen wenden Sie sich an

Frank Sommer

Sprecher des Freundeskreises

Berlin, 15. Februar 2017

 


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Tempelhof vom 14.12. 2016

BerlinTempelhof-SchönebergTempelhofKulturLeiter der Stadtbibliothek im Ruhestand

 

Leiter der Stadtbibliothek im Ruhestand

 

Tempelhof-Schöneberg. Der Leiter der Stadtbibliothek, Dr. Engelbrecht Boese, geht am Jahresende in den Ruhestand.

 

Der Freundeskreises der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg hat sich auf der Internetseite www.freundeskreis-bibliothek-ts.de mit einem großen Interview von ihm verabschiedet. In zehn Fragen und Antworten kann man sich über die Bibliotheksentwicklung im Bezirk informieren. Nach 26 Dienstjahren als Leiter der Tempelhofer, später der Tempelhof-Schöneberger Bibliotheken ist für Dr. Boese nun Schluss. Auf der Mitgliederversammlung des Freundeskreises Ende November wurden dem engagierten Leiter Dank und Anerkennung für seine überragenden Dienste im Einsatz für die Bibliotheken ausgesprochen. KT

 


Aus der Berliner Woche, Ausgabe Tempelhof vom 28. 9. 2016

 

Eine gewisse Schwammigkeit

'Die Entscheider müssen auch entscheiden.' Freundeskreis-Sprecher Frank Sommer (rechts) befragte in der Theodor-Heuss-Bibliothek Bezirkspolitiker, v.l. Jörn Oltmann (Grüne), Elisabeth Wissel (Linke), Melanie Kühnemann (SPD) und Christian Zander (CDU). Foto: KEN
"Die Entscheider müssen auch entscheiden." Freundeskreis-Sprecher Frank Sommer (rechts) befragte in der Theodor-Heuss-Bibliothek Bezirkspolitiker, v.l. Jörn Oltmann (Grüne), Elisabeth Wissel (Linke), Melanie Kühnemann (SPD) und Christian Zander (CDU). (Foto: KEN)
Berlin: Theodor-Heuss-Bibliothek |

In der BVV scheint niemand so recht zu wissen, wie es mit der Stadtbibliothek weitergeht

Schöneberg. Der neu gegründete Freundeskreis der Stadtbibliothek hat Bezirkspolitiker zum Thema „Zukunft der Stadtbibliothek in Tempelhof-Schöneberg“ befragt. Am Ende stellte Vorstandssprecher Frank Sommer eine „gewisse Schwammigkeit“ fest.

Von Christian Zander (CDU), Melanie Kühnemann (SPD), Jörn Oltmann (Grüne) und Elisabeth Wissel (Linke) wollte der Freundeskreis wissen, welche konkreten Schritte sie in der kommenden Wahlperiode zur Weiterentwicklung der Bibliotheken planen.
Die Stadtbibliothek mit ihrer Bezirkszentralbibliothek in Tempelhof, ihrer Mittelpunktbibliothek in Schöneberg, vier Stadtteilbibliotheken und einem Bücherbus ist veraltet und mit 3,16 Millionen Euro im Jahr unterfinanziert. Gebäude sind teilweise marode.
Viele der jährlich 620.000 Besucher werden der Stadtbibliothek mit 63 Mitarbeitern und 287.000 Medien untreu. Sie wandern ab, beispielsweise zur neuen Bibliothek im Einkaufszentrum „Das Schloss“ in Steglitz. Die Ursachen lauten: mangelndes Platzangebot und zu kurze Öffnungszeiten.
Das Eva-Maria-Buch-Haus braucht zumindest ein neues Dach und neue Fenster. Die Theodor-Heuss-Bibliothek benötigt einen Aufzug und neue WCs. Vom Bücherbus weiß niemand, wie lange er noch durchhält. Ein neues Fahrzeug kostet 400.000 Euro, die der Bezirk nicht hat.
Von der Idee der Union, für eine Bus-Neuanschaffung auf Gebühren aus der Parkraumbewirtschaftung zurückzugreifen, halten SPD und Grüne nicht viel. Die Linke kann sich hingegen damit „anfreunden“. Alle auf dem Podium befürworteten den Erhalt der Standorte. Dafür müsse endlich ein Landesbibliotheksgesetz her.
„Die Entscheider müssen auch Entscheidungen treffen“, so Moderator Frank Sommer. Was also beschließen die Bezirkspolitiker 2017? Der Unterausschuss Bibliotheken kann dazu nichts beisteuern. Er tagte seit 2013 26 Mal, zunächst nicht öffentlich. Ein Ergebnis – gibt es nicht; Beschlüsse, Zwischen- oder Abschlussberichte: Fehlanzeige. Eine Prognose für das nächste Jahr wagten die Gäste der Runde dann doch: Sanierungsplanungen abschließen und in die genannten Baumaßnahmen einsteigen.
Der Freundeskreis der Stadtbibliothek (www.freundeskreis-bibliotheken-ts.de) kommt am 11. Oktober zu seiner ersten ordentlichen Mitgliederversammlung zusammen; mehr Infos bei Frank Sommer unter 0172 3054869. KEN

Aus der Berliner Woche, Ausgabe Tempelhof vom 8. 8. 2016:

Gutes für die Bildung: Neue Aufgabe für Tempelhofs Alt-Bürgermeister

Tempelhof-Schöneberg. Angesichts der „teilweise verheerenden Lage“ in den acht Stadtbibliotheken im Bezirk hat sich, um gegenzusteuern, ein Freundeskreis zusammengefunden und Ende Juli den Verein "Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg" gegründet. Nur die Gemeinnützigkeit fehlt noch.

Erklärtes Ziel des neuen Vereins, der zunächst mit den acht Gründungsmitgliedern die Arbeit aufgenommen hat, ist laut seiner Satzung die "Unterstützung der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg in ihren bildungspolitischen und kulturellen Aufgaben". 

Die Mitglieder verstehen sich als „Botschafter der Bibliotheken“, die sich für eine Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, als Förderer von besonderen Projekten, als Plattform für die Interessen der Bibliotheksnutzer sowie für eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Bibliothekseinrichtungen als Bildungs- und Informationszentren einsetzen wollen. Insbesondere soll „bei den politischen Entscheidungsträgern für eine bessere Ausstattung und Anerkennung der Einrichtungen“ gesorgt werden. Zu diesem Zweck strebt der Verein noch vor den Wahlen eine Bürgerdiskussion zum Thema Zukunft der Tempelhof-Schöneberger Bibliotheken und eine Befragung der Parteien zum Thema an. 

Einfach mitmachen

Zudem sind alle interessierten Bürger zur Mitarbeit im Verein aufgerufen. Kontaktadresse: Freundeskreis der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg c/o Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg, Hauptstraße 40, 10827 Berlin. E-Mail: stabi@ba-ts.berlin.de. 

Auf der Gründungsversammlung wurde zunächst ein dreiköpfiger Vorstand gewählt. Sprecher sind Frank Sommer, Lesevermittler und Inhaber der Agentur „Eventilator“, und Dieter Hapel, ehemaliger Bildungsstadtrat und letzter Bürgermeister vom einstigen Bezirk Tempelhof. Dritte im Bunde ist die Literaturübersetzerin Ilse Layer, die den Bereich Finanzen und Mitgliederverwaltung verantwortet. Als nächstes soll die Eintragung beim Amtsgericht vorgenommen und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beim zuständigen Finanzamt betrieben werden. HDK